Die effizienteste Bearbeitung? Integriert im Durchlauf!

Mit dem stetig wachsenden Portfolio an Universalbearbeitungsaggregaten ermöglicht IMA Schelling verschiedene Bearbeitungen an Möbelteilen wie Bohren oder Fräsen ganz effizient direkt im Durchlauf des Kantenbearbeitungszyklus.

Am Anfang stand der Kundenwunsch. Möbelteile sollten mit grifflosen Fronten gefertigt werden, so die Anforderung des Kunden. So weit, so naheliegend. Anspruchsvoll waren die Details: Die Fräsung der Griffmulde sollte in einer so guten Oberflächenqualität ausgeführt werden, dass die Fronten ohne jeden Nachbearbeitungsschritt direkt im Anschluss lackiert werden können. Und das bei Platten aus MDF, einem Material, das bei der spanenden Bearbeitung bekanntermaßen schnell die Faserrichtung verändert und Unebenheiten produziert!

Für Dennis Reddig, Product Manager Edge Processing bei IMA Schelling, war eines sofort klar: „Die effizienteste Möglichkeit, eine solche Bearbeitung durchzuführen, ist es, das gleich im Durchlauf zu tun.“ Um trotzdem die verlangte Oberflächenqualität erreichen zu können, mussten die Spezialisten von IMA Schelling intensiv überlegen, probieren, korrigieren und wieder probieren – mit Erfolg.

 

 

Vorschubsynchron mit der Kantenbearbeitung


Das Ergebnis der ausgiebigen Entwicklungs- und Testarbeit: ein linear angetriebenes Fräsaggregat mit einer 3-Achs-CNC-Einheit. Es arbeitet mit einem besonders präzisen angesteuerten Werkzeug, durch das Fräsungen von höchster Oberflächenqualität realisiert werden. Die Anforderung, gleich nach dem Fräsen lackieren zu können, ist damit erfüllt.

 

Ein weiterer Vorteil des neuentwickelten Fräsaggregats: Es läuft vorschubsynchron in der Kantenbearbeitung mit. Dadurch integriert es sich harmonisch in den Bearbeitungszyklus. Es ist keine Umrüstung notwendig, wodurch Rüstzeiten und Rüstlücken wegfallen sowie eine Fehlerquelle für Ungenauigkeiten. 

 

Eingegliedert in die wachsende Produktreihe


Bei der Entwicklung griffen die IMA Schelling-Spezialisten auf eine bewährte Produktreihe zurück, bei der zuvor schon Bohr- und Dübelaggregate in den Durchlauf integriert worden waren. Und auf das Aggregat zum hochpräzisen Fräsen folgten gleich noch weitere. Mit einem modifizierten Aufbau und einem weiteren Werkzeug wurde ein Aggregat entwickelt, das Fräsungen für die im Möbelbau immer beliebter werdenden Clamex-Verbindungsbeschläge durchführt.

Und IMA Schelling entwickelte noch weitere Bearbeitungsaggregate auf dieser Basis. Ein linear angetriebenes Fräsaggregat sticht u.a. Einsatznuten für das Einsetzen von Böden oder Rückwänden aus, wahlweise im Werkstück von oben oder von unten. Ein zusätzliches Fräsaggregat setzt bei der Fertigung von Türrohlingen oder Wabenplatten im ersten Durchlauf schon Vorarbeiten für den zweiten um. Das spart Zeit und steigert die Präzision.

Ebenfalls neu konzipierte Bohraggregate laufen linear angetrieben im Vorschub mit und bringen Konstruktions- oder Sacklochbohrungen horizontal in die Schmalfläche oder von oben oder unten vertikal ins Werkstück ein. Vor allem bei Bohrungen für Montagezwecke oder Dübelapplikationen, die sehr exakt ausgeführt werden müssen, kann das System seine Vorteile bei der Genauigkeit ausspielen.

 

Qualität, Effizienz, Wiederholgenauigkeit


Neben dem Vorteil der hohen Bearbeitungsqualität sind eine große Effizienz durch die Bearbeitung im Durchlauf sowie eine extrem hohe Wiederholgenauigkeit weitere Aspekte, die für sich sprechen. Gerade in der Serienfertigung der Möbelherstellung zahlt sich das aus. Die Universalbearbeitungsaggregate können allerdings auch in kleineren Serien eingesetzt werden. „Bei einer reinen Losgröße-1-Fertigung sind die Vorarbeiten etwas aufwendiger. Aber auch das ist machbar.“, erklärt Dennis Reddig. Produktionssicher werden die Steuerungen der Aggregate in die SPS der Maschinen eingebunden.

 

Die Aggregate können bei Vorschubgeschwindigkeiten von bis zu 40 Metern pro Minute eingesetzt werden. Was Werkstückgrößen und -zahlen angeht, lassen sich die Universalbearbeitungsaggregate an praktisch alle verlangten Werte anpassen. „Wir entwickeln die Aggregate ohnehin individuell als Maßanfertigung für den jeweils konkreten Anwendungsfall“, betont Reddig.

 

Auch für die Nachbearbeitung geeignet


In die Baureihe der Universalbearbeitungsaggregate hat IMA Schelling auch das bewährte Konturfräsaggregat I-KFA integriert. Sollte dieses doch einmal notwendig sein, ermöglicht es eine automatisierte Nachbearbeitung von Profilen mit Innenkonturen im Eckbereich auch bei quer zur Bearbeitungsrichtung liegenden Profilen an Vorder- oder Hinterkante. Damit können auch J-Profile hochwertig nachbearbeitet werden. 

 

Die verlangte nachbearbeitungsfreie Fräsung der grifflosen MDF-Fronten für den Kunden jedenfalls hat das Team von IMA Schelling zur vollen Zufriedenheit realisiert. „Auf unserem Prototypen haben wir Hunderte Teile zur Probe bearbeitet, bis wir die gewünschte Qualität erreicht hatten“, erzählt Reddig. „Doch nun passt alles.“ Und inzwischen hat sich das Aggregat auch in der Praxis bewährt und produziert, wie verlangt, MDF-Möbelfronten mit Griffnuten, gefräst im Durchlauf und in lackierfähiger Qualität!

IMA Schelling – für jede Idee die perfekte Lösung


Die IMA Schelling Group entwickelt, konzipiert und produziert Maschinen und Anlagen für holz-, kunststoff- und metallverarbeitende Betriebe. Internationale Möbelhersteller zählen ebenso zu den Kunden wie Flugzeughersteller oder anspruchsvolle Tischlerei-Familienbetriebe. Auf Basis seiner über 100-jährigen Erfahrung entwickelt das Unternehmen innovative Bearbeitungslösungen für modernste vernetzte Produktionen, zugeschnitten auf individuelle Kundenansprüche – bis hin zu vollautomatisierten Losgröße-1-Anlagen.

In vier Business Units entwickelt der Anlagenbauer intelligente High-End-Lösungen: Board, Woodworking, Precision und Consulting. Kunden können auf eine umfassende Expertise zählen – bei Zuschnitt-, Bohr-, Kantenbearbeitungs- oder Materiallogistiklösungen im Holzsektor oder bei Aufteil- und Handling-Lösungen im Bereich Metalle, Kunst- und Baustoffe. Individuelle Strategien für eine wertschöpfungsorientierte Unternehmensentwicklung sowie Consulting, Software- und Digitalisierungsprodukte runden das Portfolio ab.

IMA Schelling verfügt über ein globales Netzwerk von 18 Niederlassungen und 70 Vertriebspartnern und betreibt vier Produktionsstandorte in Deutschland, Österreich, Polen und der Slowakei. 2023 erwirtschaftete der Anlagenbauer mit weltweit 2.100 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von 385,5 Millionen Euro.